Colonie Zeitung - Nº 50 de 14 de dezembro de 1867

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Notícia retirada do Jornal Kolonie Zeitung, disponível no Arquivo Histórico de Joinville. / Sammlung: Arquivo Histórico de Joinville.

November. Nach einem mehrjaehrigem Stillstehen der Einwanderung beginnt dieselbe wieder in groessuerem Massatbe. Zuerst kamen 28 Deutsche, Verwandte bereits hier andesiedelter Kolonisten. Sie machten die Wenigste Arbeit. Nachdem sie ihre 10-taegige Ration und ihre Werkzeuge empfangen, arbeiteten sie auf ihren bereits vorbereiteten Grundstuecken. Dann erschienen gegen 60 Franzosen, Spanier, Italianer aus dem Sueden der Vereinigten Staaten, von denen bereits 4/5 nach Empfangsnahme der Geschenke von je 20$ und der Werkzeuge wieder stromasbwaerts verschwanden. Der Rest besteht aus arbeitsamen Leuten, ein Teil ist sich selbst noch nicht klar. Die Explorationen der umgrenzenden Laendereien des Uferlandes des kleinen Itajahy haben gezeigt, dass noch vide Hunderte von Familien sich dort nieder lassen koennen. Auch unsre Nachbarkolonie erhaelt viel Zuzug. sodass der Abgang von Ausreissern gedeckt wird.

Kauflaeden, Geschaefte aller Art, Handwerke bluehen bei diesem Zuflusse von Leuten und Regierungsgeldern maechtig. Schuster, Tischler, Schmiede und Tageloschner sind allenfalls bei sechsmonatlicher Vorausbestellung gegen hohen Lohn zu haben. Es mangelt fuehlbar an einer Ziegelei, die einzige hier vorhandene deckt kaum ein Zehntel des Bedards. Die Daecher muessen mit Schindeln gedeckt werden aus dem gleichen Grunde, trotzdem das Tausend Schindeln, drei Zoll breit, 18$ kosten! An Tischlern ist die Noth noch groesser, sodass man hier nicht ein sogenanntes Moebel findet, ein polirtes Naehtischchen ist ein Luxusgegenstand, den man vor der Nachbarkolonie Blumenau beziehen muss. Dabei sind die Preise fuer Bautischlerei so hoch, dass ein muehlen und Schnapsbrennereien steigert sich fortwaehrend. Diesen steigenden Wohlstand verdankt man zum Theil dem vortheilhaften Absatz der Lebensmittel, Schlachtvieh Feldfruechte usw. an unsern Nachbarn, die Nordamerikaner, welche ausserdem einen grossen Teil ihrer Wege und Landarbeiten von den Deutschen machen lassen, sodass man hier fuer I 1/2 Milreis keinen Tageloehner finden kann. Ein Monatslochner erhaelt 25$. Bei solchen Preisen kann ein deutscher Kolonist natuerlich nicht mit fremden Haenden arbeiten.